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Bürde oder Freude?

Mit zunehmendem Alter wird auch beim Hund die Leistungsfähigkeit geringer: Augen, Gehör und Geruchssinn werden schlechter; auch die Mobilität des Vierbeiner lässt nach. Das Altern: Physische und psychische Veränderungen

Kleine Hunde – große Hunde

Es ist allgemein bekannt, dass kleine Hunde (z.B. Dackel, Yorkshireterrier, Zwergspitze) eine höhere Lebenserwartung haben als die großen Hunderassen (z.B. Dogge, Leonberger, Irish Wolfhound). So setzt auch ganz natürlich der Alterungsprozess dementsprechend ein. Ein Dackel beginnt zwischen 8 und 10 Jahren langsam zu altern, für eine Dogge währe dieses schon ein biblisches Alter, welches selten erreicht wird.
Neben diesen Richtwerten beeinflussen individuelle Faktoren (Genetik, Ernährung, Lebens- und Haltungsbedingungen, Krankheitsanfälligkeit, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt) das Altern unserer Hunde.


Was bedeutet Altern?

Altern ist keine Krankheit, es ist ein natürlicher biologischer Prozess, der sich durch viele Anzeichen bemerkbar macht, und schon mit der Geburt beginnt. Er beruht u. a. auf einer langsameren und selteneren Teilung der Körperzellen, so dass Gewebeschädigungen nicht ausreichend und schnell genug „repariert“ werden können.

Ferner spielt das Eindringen freier Radikale (wirken bei der Entstehung von Krankheiten - z.B. Krebs - mit) und ein verschlechterter Abtransport schädlicher Stoffwechselprodukte (Toxine, die sich im Gewebe des Körpers ablagern) eine wesendliche Rolle. Die Durchblutung aller Organe, einschließlich des Gehirns vermindert sich. Oder einfacher ausgedrückt: "Alles lässt langsam nach."


Körperliche Anzeichen des Alterns

Veränderung des Haarkleides:

Wie die Menschen, ergrauen auch viele unsere Hunde. Meist beginnt das Ergrauen an der Schnauze und um die Augen. Einige in ihrer Jugend schwarze Hunde werden im Alter mehr oder weniger ganz grau.


Einschränkung des Sehvermögens:

Oft lässt beim alten Hund, ohne das sein Halter es bemerkt, die Sehkraft langsam nach. Er verlässt sich dann immer mehr auf die noch vorhandenen anderen Sinnesorgane und kann so sehr gut am täglichen Leben teilnehmen. Auch der gewohnte Freilauf sollte dem Hund in sicherem Gebiet weiter gewährt werden, nur sollte der verantwortungsvolle Hundehalter noch vorausschauender sein und bei unbekannten Situationen und plötzlich auftauchenden Personen den Hund an seine Seite rufen, damit er sich nicht erschreckt und plötzlich davonrennt oder gar zubeißt. Einschränkung des Hörvermögens:
Auch das Hörvermögen des Hundes kann im Alter nachlassen. Berücksichtigen Sie dieses immer, wenn der früher folgsame Hund nicht mehr auf Ihre Kommandos reagiert. Das Hörvermögen kann jeder selbst beim schlafenden Hund testen, oder indem Sie außerhalb seines Sichtfeldes zum Spiel oder Fressen rufen.

Da Sie sicher Ihren Hund schon früh sowohl auf Hörzeichen und Sichtzeichen ausgebildet haben, dürfte einer weiteren Kommunikation mit Ihrem Hund nichts im Wege stehen. Sollten Sie es versäumt haben, Ihren Hund auf Sichtzeichen auszubilden, fangen Sie sofort damit an. Auch der alte Hund lernt noch gut.

Natürlich kann es beim alten Hund auch zum Verlust des Seh- und/oder Hörvermögens kommen. Für den Hund ist es meist ein kleineres Problem – für den Halter eine Katastrophe. Schauen Sie wie gut Ihr Hund damit umgeht, unterstützen Sie ihn dort, wo er es braucht, aber lassen Sie ihm auch die Freiräume, die er noch sicher bewältigen kann.


Eingeschränktes Bewegungsvermögen:

Im Laufe der Zeit bemerken Sie sicher, dass Ihr Hund mehr schläft. Morgens liegt er länger im Körbchen, der Mittagsschlaf wird ausgedehnt, abends ist er früher auf seinem Lager. Der Senior ist nicht mehr immer begeistert, wenn sein Halter mit der Leine in der Hand vor ihm steht. Oft will sein Blick sagen: "Oh, soll ich etwa schon wieder spazieren gehen."

Vielleicht sind dieses alles nur Symptome eines gesteigerten Ruhe- und Schlafbedürfnisses, vielleicht tun Ihrem alten Freund aber auch die Knochen weh. Eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt bringt Klarheit.

Leidet Ihr Hund weder an einer Erkrankung noch an einem Verschleiß des Knochen- und Skelettsystems, hat er keinen Herzfehler und keine Atembeschwerden, ist er eigentlich nur alt, liegt es an Ihnen, ein gesundes Mittelmaß zwischen seinem Bedürfnis nach Ruhe und Bewegung zu finden. Überfordern Sie den alten Hund nicht, aber lassen Sie ihn auch nicht "einrosten".


Übergewicht, ein leidiges Thema

Wie oft bekomme ich zu hören: "Mein Hund frisst ja kaum noch was, ich gebe ihm schon so wenig." Das kann alles nicht stimmen. Die dicken Hunde machen wir Menschen! Natürlich hat auch der ältere Hund, wie der ältere Mensch, einen geringeren Grundumsatz. Durch den verlangsamten Stoffwechsel verbraucht er weniger, d.h. wir sollten ihm weniger Energie zuführen.

Ist er zu dick, muss das Gewicht runter - etwas anderes gibt es nicht! Die Folgen des Übergewichts können verheerend sein: Diabetes Mellitus, Erkrankungen des Skelettsystems, schlechte Verdauung, Herz- und Atemwegserkrankungen, Störungen der Leberfunktionen, um nur einige zu nennen. Eine Diät kann deshalb nicht grausam sein. Durch das erreichte Idealgewicht erhält Ihr Hund eine neue Lebensqualität, viele gesundheitliche Probleme entfallen, die Bewegungsfreude und -fähigkeit nimmt zu, der Hund hat wieder mehr Freude am Leben - und Sie sicher auch an ihm!

Neben vielen guten Diät - Futtersorten, gibt es auch diverse Rezepte, die das Gewicht Ihres Hundes langsam reduzieren bzw. später halten helfen.
Tipp: Einen Teil des Futters durch gekochten Reis oder Kartoffeln ersetzen, mit gekochtem Gemüse oder aufgeweichten Trockenkarotten ergänzen!  Veränderungen im VerhaltenViele Veränderungen im Verhalten können Anzeichen für Schmerzen oder Krankheiten Ihres Hundes sein (dieses gilt nicht nur für den alten Hund). Lassen Sie dieses durch Ihren Tierarzt abklären.

So befürchtete ich kürzlich, unsere alte Schäferhündin würde langsam senil. Ohne weitere Auffälligkeiten wie Durchfall oder Magengeräusche zu zeigen, war sie nicht mehr ganz stubenrein. Eine Kotprobe brachte die Ursache ans Licht: eine hohe Konzentration von Bakterien im Darm. Nach einer kurzen tierärztlichen Behandlung und einigen Tagen Schonkost war das Problem behoben.


Alterssenilität:

Ähnlich der Altersdemenz beim Menschen können auch unsere Hunde durch mangelnde Durchblutung oder Verkalkung des Gehirns, durch die Ansammlung von Stoffwechselprodukten o.a. an einer Art Senilität leiden. In vielen Fällen helfen Medikamente (Geriatrika), die Sauerstoffversorgung wieder zu optimieren.


Altersstarsinn:

Dickköpfigkeit, Besserwisserei, Ungehorsam - all dies verstehe ich unter Altersstarsinn. So lange sich diese Auffälligkeiten in Grenzen halten, finde ich sie irgendwie zum Schmunzeln. Was ich bei einem jungen Hund niemals tolerieren würde, bei meinen alten Hunden lasse ich auch mal fünfe gerade sein. Aber alles in akzeptablem Maße – das Sagen habe immer noch ich.

Eigentlich möchte ich Sie bitten, etwas toleranter mit unseren alten Hunden zu sein. Manche der Macken, die unsere Hunde im Alter entwickeln, sind doch auf den zweiten Blick liebenswürdig. Sie basieren z.T. auch auf unserem langen Zusammenleben, unserer Erziehung und unserer Fürsorge für unseren Vierbeiner - wir haben an ihnen mitgewirkt.


„Zickigkeit“:

Die Toleranzschwelle einiger Hunde sinkt mit zunehmenden Alter. Vielen früher sehr kinderlieben Hunden wird der Lärm und das Getobe der Kinder zuviel. Klären Sie ihre Kinder auf, bieten Sie dem Hund verstärkt abgeschiedene Ruheplätze an, suchen Sie Möglichkeiten den Bedürfnissen von Kind und Hund entgegenzukommen, aber geben Sie Ihren alten Kameraden nicht einfach in andere Hände oder ins Tierheim.

Ebenso gereizt wie auf Kinder reagieren alte Hunde oft auf Artgenossen. Besonders Welpen mit ihrer stürmischen Aufdringlichkeit können sie restlos aus der Ruhe bringen.
Seien Sie vorausschauend, nehmen Sie Ihren Hund beim Spaziergang ggf. an die Leine und bitten Sie den anderen Hundehalter, seinen Hund zurückzurufen. Andererseits gibt es auch die alten Hunde, die mit einer bewundernswerten Gelassenheit über solchen Dinge stehen und die nichts zu stören scheint. Ein alter Hund vom TierschutzDieser Abschnitt handelt davon, was auf Sie zukommen kann, wenn Sie sich für die Aufnahme eines alten Hundes entscheiden. Damit zieht ein Hund bei Ihnen ein, der bereits durch seine vorherigen Halter, die Lebensbedingungen und seine guten wie schlechten Erfahrungen geprägt wurde.

Dieser Hund hat seine Idee vom Leben entwickelt, und er hat meistens genaue Vorstellungen was richtig oder falsch ansieht. Persönlich nenne ich diese Hunde „weise“. Damit meine ich aber nicht unbedingt überlegt und besonnen, sondern auf jeweils individuelle Art weise. Das kann auch bedeuten, das er andere Hunde nicht mag oder Angst vor Männern hat - eben was ihn sein bisheriges Leben gelehrt hat.

Im besten Fall treffen Sie auf einen bisher immer geliebten Familienhund mit hervorragender Erziehung, gut auf Menschen und Artgenossen geprägt, der durch Trennung oder Todesfall sein Zuhause wechseln muss. Solche Hunde sind unproblematische Weggefährten, die sich für Anfänger eignen, oder auch betagteren Menschen noch viel Freude bereiten können.

Etwas anderes kann es sein, wenn Sie sich z.B. für einen alten Kettenhund, evtl. auch aus dem Ausland, entscheiden. Falls er überhaupt eine Grunderziehung genossen hat, er versteht Ihre Sprache nicht. Er ist es womöglich nicht gewohnt, in einer Wohnung zu leben, ist nicht stubenrein, hat Angst vor Menschen, ist nicht leinenführig, kann keine Treppen steigen, bellt andere Hunde an oder will diese sogar attackieren.

Diese Hunde gehören nicht in Anfängerhände. Sie sollten auch nicht zu kleinen Kindern vermittelt werden, da nicht abzusehen ist, inwieweit sie den Umgang mit diesen gelernt haben, bzw. ob sie diese akzeptieren.

Aus eigenen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass auch solche alten Hunde sich gut einfügen können, wenn sie langsam und vorsichtig mit liebevoller, aber konsequenter Hand an das neue Leben herangeführt werden. Meine alten Kettenhunde sind die besten Lehrmeister und bringen mich dem Phänomen Hund täglich ein Stück näher.

Diese Beispiele sind zwei Extremata, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der alte Hund hat so viele Facetten, wie es alte Hunde gibt und es ist unmöglich, genau vorauszusagen, was auf einen neuen Besitzer zukommen wird. Erkundigen Sie sich deshalb beim Tierschutz nach dem Wesen und dem Charakter des Hundes und versuchen Sie möglichst viel über sein Vorleben herauszubekommen. Beschäftigen Sie sich bei mehreren Besuchen ganz intensiv mit ihm und prüfen Sie bitte lieber einmal mehr, ob genau dieser Hund mit seinen Stärken und Schwächen Ihr Gefährte werden könnte.  Besonderheiten bei der Pflege und Ernährung des alten HundesErnährung

Die Ernährung sollte dem Alter und den Lebensbedingungen des Hundes angepasst werden. Neben den eiweißreduzierten, wirklich guten Seniorprodukten verschiedener Hersteller kann der Hundehalter natürlich auch selber kochen. Hierbei ist es wichtig, dass der Fleischanteil im Futter bis auf die Hälfte der herkömmlichen Menge reduziert wird und als zusätzlicher Eiweißlieferant Milcherzeugnisse wie Joghurt, Hüttenkäse oder Quark dienen. Ergänzt werden dieses durch Ballaststoffe und Kohlenhydrate aus Reis, Kartoffeln und Nudeln sowie gekochtem Gemüse.

Die Ernährung des Hundes ist eine Wissenschaft für sich. Hat ihr Hunde eine gute Figur, ist er vital, glänzt sein Fell und seine Augen und ist der Tierarzt mit seiner Gesundheit zufrieden, dann ernähren Sie ihn sicher richtig.

Tipp: Persönlich ernähre ich meine Hunde mit einer Art Mischkost. Habe ich keine Zeit zu kochen, gibt es fertige Flocken statt Reis, aufgeweichte Trockenmöhren (Olewo) statt gekochtem Gemüse, alles mit Joghurt und etwas Trockenfutter vermischt. Alle Hunde fressen es sehr gern und sind gesundheitlich topfit.

Grundsätzlich füttere ich zweimal täglich, ergänzt durch zwei kleine Zwischenmahlzeiten, damit der Magen niemals überfüllt ist und es nicht so schnell zu einer Magendrehung kommen kann.


Pflege

Inwieweit Sie Ihren alten Hund bei der Körperpflege unterstützen müssen, hängt von seiner Beweglichkeit ab. Bürsten Sie ihn regelmäßig, je nach Felllänge evtl. täglich. Achten Sie dabei unbedingt auf Fellveränderungen, kleine Wunden, kahle Stellen, Liegeschwielen oder sonstige Auffälligkeiten wie Warzen oder Tumore. Vergessen Sie eine Kontrolle der Zähne, Ohren und Krallen nicht, und teilen Sie Ihre Beobachtungen regelmäßig Ihrem Tierarzt mit.

Da alte Hunde vermehrt Körpersekrete ausscheiden, sollten Sie bei Bedarf die Körperöffnungen wie Scham bzw. Penis, die Analgegend sowie die Augen und Ohren mit sauberen und weichen Tüchern säubern.


Tipp: Ich verwende hierfür Einwegtücher aus der Babypflege, nur für die Augen angefeuchtete Zewatücher. Liegeschwielen sollten eingecremt werden (z.B. mit Calendulasalbe von Weleda) und allgemein für eine weiche Unterlage gesorgt werden. Gut bewährt haben sich Dinkelkissen oder Kissen mit einer Füllung aus Styroporkügelchen. Da diese allerdings je nach Größe bis 75 Euro kosten und nicht von jedem Hund angenommen werden, ist diese Anschaffung nicht unbedingt notwendig. Eine weiche Matratze oder zwei dicke waschbare Decken übereinander gelegt; erfüllen denselben Zweck.


Kälte und Nässe

Aufgrund körperlicher Beschwerden wie diverser Gelenkentzündungen oder Steifheit in den Knochen wird Kälte und Nässe von den meisten alten Hunden nicht mehr gut vertragen. Sorgen Sie deshalb für eine angemessene Temperatur am Ruheplatz des Hundes, vermeiden Sie Zugluft und scheuen Sie sich notfalls auch nicht, Ihrem Hund einen schützenden Regenmantel bei schlechter Witterung überzustreifen.

Auch wenn es bei Haltern großer und schwerer Rassen noch nicht üblich ist und Regenschutz oft nur belächelt bei kleinen Rassen Anwendung findet, haben Sie die Courage ggf. auch Ihrem alten Rottweiler durch einen Schutzmantel das Leben zu erleichtern. Bewegung und BeschäftigungDie Regel sagt, dass ein alter Hund lieber häufiger und dafür kürzer ausgeführt werden sollte. Dies ist sicher richtig und auch leicht durchführbar, wenn Sie nur einen Hund haben oder Hunde ungefähr gleichen Alters. Haben Sie allerdings mehrere Hunde verschiedenen Alters, sieht Ihr Senior eventuell nicht ein, dass er ab einem bestimmten Alter alleine seine Runden drehen soll.

Ich persönlich habe dieses Problem gelöst, indem ich unsere alte Hündin (nach Absprache mit dem Tierarzt) immer mitnehme. Ihren Freilauf schränke ich allerdings zeitweise durch die Leine ein und mache häufiger Pausen. Die jüngeren Hunde können spielen, und sie kann sich zwischenzeitlich ausruhen. Ferner achte ich sehr genau auf sie und akzeptiere sofort, wenn sie mir signalisiert, dass sie müde ist.

Irgendwann wird sie die langen Märsche auch mit Pausen nicht mehr schaffen; was wir dann machen, ist noch unklar. Vielleicht zieht sie es ja freiwillig vor, zu Hause zu bleiben, oder wir bilden einen der anderen Hunde aus, einen Bollerwagen zu ziehen, in dem die alte Dame dann bei Bedarf ohne große Anstrengungen dabei sein kann. Es gibt immer eine Lösung.

Neben der körperlichen Beschäftigung braucht der alter Hund ständige geistige Anregungen, damit er sein Gehirn fit hält und nicht einrostet. Ferner langweilt er sich dann nicht oder fühlt sich gar überflüssig. Sinnvoll finde ich es, wenn er seinen Hobbys und Freizeitbeschäftigungen, die er in früheren Jahren ausgeübt hat, weiter nachgehen kann.

Hat er immer schon gerne mit dem Ball gespielt, sollte er dieses - soweit es der Gesundheitszustand erlaubt - auch eingeschränkt weiter dürfen. Vielleicht bringen Sie ihm ja noch bei, morgens Ihre Zeitung nach Hause zu tragen, wenn er früher große Baumstämme durch den Wald getragen hat.

Ferner sind Suchspiele auch bei sehr alten Hunden noch beliebt, da der Geruchssinn meist gut erhalten bleibt. Auch können Sie den früher so erfolgreich absolvierten Agility-Parcours altersgemäß umgestalten.

Vieles ist möglich, lassen Sie Ihren Ideen freien Lauf und lassen Sie sich nicht von den Blicken und Kommentaren anderer beeinflussen, wenn Ihr alter Hund nicht mehr über die Hindernisse fliegt, sondern langsam über am Boden liegende Stangen schreitet. Das Wichtigste ist doch, dass Sie und Ihr Hund zufrieden sind.

Eines kann ich Ihnen garantieren: Ihrem Senior ist es vollkommen egal wie hoch die Hindernisse sind und wie schnell er die gestellte Aufgabe meistert, wenn er hinterher nur sein Lob bekommt und das stolze Strahlen in Ihren Augen sieht. Physiotherapie und Tellington Touch (TT.E.A.M. ®)Es gibt einige Methoden, dem alten Hund das Leben zu erleichtern. Rückenschmerzen, Verspannungen, Steifheit in den Gliedern und vieles mehr schränken die Bewegungen des Hundes ein. Durch Physiotherapie und Tellington Touch können Sie diese Leiden nicht heilen, aber Ihrem Hund ein schmerzfreieres und somit unbeschwerteres Leben ermöglichen.


Physiotherapie

Die Physiotherapie oder Krankengymnastik beim Hund beinhaltet mehrere Therapieformen: Thermotherapie (Wärme entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung, Kälte kann entzündungshemmend und schmerzstillend sein),

Hydrotherapie (kreislaufstabilisierend und durchblutungsfördernd),

Massage,

um nur einige Teilgebiete der Physiotherapie zu nennen. Unter Anleitung eines erfahrenen Tierphysiotherapeuten kann jeder Hundebesitzer ein spezielles Programm für seinen Hund entwickeln und es im Alltag selbständig anwenden. (Bitte nur nach Anleitung und Absprache mit dem Fachmann!)


Tellington Touche (TT.E.A.M.®)

Einfach erklärt ist TT.E.A.M.® eine Methode zur Verbesserung des Wohlbefindens, der Leistungsfähigkeit und des Verhaltens unserer Tiere. Linda Tellington Jones entwickelte diese für jeden leicht erlernbare Methode vor über 25 Jahren, indem sie die Lehre von Moshe Feldenkrais modifizierte und auf Tiere übertrug.

TT.E.A.M.® hilft Ihrem Hund mit gezielten Übungen, z.B. besser mit der Arthrose leben zu können oder den verkrampften Rücken zu entspannen. Gleichzeitig stärkt TT.E.A.M® als ganzheitliche Methode das Vertrauen und die Bindung zu Ihnen.

TT.E.A.M.® empfehle ich ganz besonders den Menschen, die bereit sind, einen alten Hund bei sich aufzunehmen, da es neben der Linderung der „Alterswehwehchen“ auch die Beziehung zu dem „neuen“ alten Hund in kurzer Zeit stark verändert, da es die Freundschaft und Verbindung zu dem Tier vertieft. Diese Methode kann leicht im Einzeltraining oder Wochenendworkshop bei einer TT.E.A.M.® Lehrerin erlernen. Eine Liste der TT.E.A.M.®-Lehrer bekommen Sie über das TT.E.A.M.®-Büro, Tel.: 02682/8886 oder unter www.tteam.de.

Natürlich gibt es noch weitere empfehlenswerte Hilfen, wie Akupunktur, Homöopathie oder Bachblütentherapie, um nur einige zu nennen, die Ihrem Senior das Leben bei Bedarf erleichtern können. Vielleicht suchen Sie sich ja die Hilfestellung heraus, die Ihnen am Nächsten ist und Sie auch persönlich bereichert.

Es ist nicht unbedingt erforderlich, einem alten Hund solch eine „Sonderbehandlung“ zukommen zu lassen. Den meisten Hunden genügt auch ein warmes, liebesvolles Zuhause, indem sie in Ruhe ihren Lebensabend genießen dürfen. Aber vielen Hundehaltern macht es große Freude sich auf eine, vielleicht vollkommen neue Art, mit dem Hund zu beschäftigen.


Fazit

Ob ein alter Hund eine Bürde oder Freude ist, liegt meiner Meinung an Ihnen und Ihren Einstellungen und Erwartungen. Obwohl eine Studie besagt, dass auch die Hunde durch gute Lebensbedingungen immer älter werden, kommt irgendwann der Tag des Abschiedes ... Darum genießen Sie jeden Tag, den Sie mit Ihrem Senior verbringen dürfen!
Bei Fragen oder Anregungen rufen Sie mich gerne an, doch berücksichtigen Sie, dass ich kein Tierarzt bin, und somit auch keine medizinischen Ratschläge geben kann.


Quelle und Autorin: Bine Hoffmann